Tuesday, February 21, 2006

Closing note.

The wall of time
has been reached.
We tried our best,
and we tried hard.

Neither any knowledge
about time could be
obtained, not could
the pain of being human
be soothed.

All things must pass, and all
transient states come to an end,
even if they are as impenetrable
as the wall of time.

Last thing, an all-too-witty
recommendation from a
fashion ad this week: "Put
your clock forward an hour -
fuck with the future."

Wednesday, February 15, 2006

The face is blank, but the gears are turning.

"Excuse me, d'you got the time?",
fragt mich eine Frau vor dem Great
Ormond Children's Hospital.

"I almost got it, I can certainly feel it,
although it is pretty elusive, isn't it.
I've tried to track it and nail it down
for almost three months",

hätte ich am liebsten entgegnet, war aber
natürlich viel zu langsam für solchen Unsinn.
Ich hatte zu kämpfen mit der korrekten
Uhrzeit. Aber ihre Frage verfolgte mich
den ganzen Tag, in all ihren möglichen
Lesarten, die eine bedrückender als die
andere, zum Beispiel

"D'you got the time?" - um was zu tun?
Stehenzubleiben, um mit ihr zu sprechen, statt
mein Sandwich zu hektisch und zu unaufmerksam
herunterzuschlingen, und an einen eher
unproduktiven Arbeitsplatz zurückzueilen?

Oder eher, ob ich die Zeit habe, die ich
brauche, um endlich zu wissen, wohin
die Reise gehen soll?
Dafür und so gesehen bleibt mir
in Menschenjahren noch einiges, bei
Glück vielleicht eineinhalb mal so viel wie
ich bereits verballert habe. Vielleicht aber
auch wesentlich weniger. Paradoxerweise
ist die Zeit, die mir bleibt, um zu
verstehen wohin die Reise geht,
natürlich völlig identisch mit der Dauer der
Reise selbst.

"D'you got the time?" - got it? got'cha.
Hab ich die Zeit verstanden? Nein, das
kann ich nicht, und will ich auch nicht
mehr.
Und wenn wir sie alle nicht verstehen,
die Zeit, wie konnte es gelingen, dieses nicht
Verständliche trotz aller kulturellen
Kriege und Kämpfe um Deutungshoheit
und noch bestehender Kalenderdifferenzen
auf ein und der selben Skala zu messen?
Warum dauert eine Sekunde so lange, wie
sie dauert (wie lange eigentlich, ausser
trivialerweise 1000 ms?)? Warum bricht
darüber keiner einen Krieg vom Zaun?

Wir verschenken Stunden, während wir
über Ozeane fliegen im Nicht-Ort von
Aviopolis, und holen sie uns manchmal
wieder, und dass die Engländer 'half twelve'
sagen, wenn sie 'halb eins' meinen, ist auch
nur eine Interpretationsdifferenz, die der
Stunde konventionellen Zeitunterschieds
(Greenwich, and all) durchaus entgegenkommt.

Aber warum sind die Uhren dieselben, die
Zeiger auf selben Bahnen im selben Tempo
unterwegs? Oder, sind sie das überhaupt?
Würde es denn meiner Passantin auch nur
irgendetwas nützen, wenn ich ihr erzählte,
dass meine Armbanduhr gerade etwa 11 Uhr
25 anzeigt? Was sagt es darüber, wie schnell
ihr Herz schlägt, wie schnell sie ihren Teil
vom Leben gehabt haben wird?

Inwiefern sagt meine Uhr ihr, wie zäh
und lahm mein Vormittag vor dem Sandwich
gewesen war vor Selbstzweifel und
Wertlosigkeiten, und wie mein
Nachmittag nach dem Sandwich vorbei und
in den Abend hinein fliegen würde über
einigen berauschenden Matlab-Skripten?

Was sagt die Zeit, wie ich sie abtrage auf
der Armbanduhr, wie lange ich noch brauche,
bis ich endlich erwachsen werde? Was soll das,
meine Uhr, die sich im Kreise dreht, wo mein
Leben doch eine möglichst ungewundene
Trajektorie beschreiben soll. Und welche
Stunde zeigt sie, wenn ich die Zeiger entferne?

Tuesday, February 07, 2006

Das Ende der Zeiten.

Für Tina Bauer, Olaf Schaefer, Joerg Kuehnel,
JC Schmiedle, Muna Pohl, und Bine Knauer.
Für Maria Jerabek, Elfriede Kallenberg, und Ludwig Obleser:


Jetzt aber wirklich,

genau heute, am Dienstag,
den 07. Februar, in Baltimore, MD,
USA (bezeichnenderweise an einem
Ort also, im Raum verortet)
endet die Zeit.
Hier in diesem Marriott-Hotel,
diesem Horror aus Teppich
und Gips, endet die Zeit.

Es beginnt das magische Denken.

Friday, February 03, 2006

It's showtime in dreamland.

This morning at 08:00 am
I overslept comfortably for half an hour.
The shallow sleep was interleaved
with a strong presence of a chimeric
Johnny Cash.

After this thirty minutes, at 08:30 am precisely,
I decided to go for another round of
seven-minutes naps, timed by the
alarm clock's snooze function.

I noticed after the first of these sets
that Johnny Cash had turned into
Slayer (the music act, not the lethal tool;
must have been 08:37 am).

So I decreed that the forthcoming seven-minutes
sets would be devoted, yes: dedicated,
to one of Slayer's members each:
I deliberately assigned the one that had just
passed to Tom Araya, the bassist and singer.
I am not bearing a very strong internal
representation of him anyway.

The upcoming seven minutes were entirely consumed
with a dream-like presence of Kerry King,
then Jeff Hannemann, and, finally, the great
Dave Lombardo. It was after Lombardo's
seven-minutes nap

[which, by the way, was interwoven with
a Joaquin Phoenix rendition of Johnny Cash,
and Rick Rubin dropping by occasionally, most
likely just shutteling between a heavenly control
room where he might have been overseeing final
mixdowns with Cash for American Recordings V,
and a much more earthly studio booth where a new phalanx
of King's and Hannemann's guitar chainsaws were to be
slashed into harddrive memory]

that I painfully realised that Slayer never had a fifth
member: a fifth member I had rock-solidly envisioned
and incorporated in my plans for five sets of comforting
seven-minutes nap.

Well, you can't make up things or just
bend the laws of reality! So I simply turned round,
without dedicating the last seven minutes to anybody
in particular. I waited what my brain would come
up with, lingered rather dreamlessly inbetween worlds,
and finally crawled out of bed, at 09:07 am.