In Dortmund, einer Stadt aus Geschichte, die nun ein eher glanzloses Dasein fristet, gibt es ein schönes, sanftes Künstlerhaus. Ein wahr gewordener Traum für eine Handvoll Menschen, die viel Platz brauchen für ihre Ideen und ihr Arbeiten.
Das Haus ist das ehemalige Zechengebäude der nahen Zeche Westphalia: Hier haben sich einst die Bergarbeiter umgezogen, hier gab es Duschen, hier bekamen sie auch ihren Lohn. Im Keller gibt es noch den Eingang zu einem Tunnel, der die Arbeiter unter der Strasse hindurch ihrer Schicht in der Zeche zuführte, und ein kleiner Raum neben dem Tunneleingang war der Totenraum; ein Zechenunglück stand ja jederzeit zu erwarten. Hier, in diesem grossen und geistgenährten Gebäude lebt und arbeitet der Photograph HANNES WOIDICH.
Er, der Lichtschaffende, lebt dort oben, im zweiten Stock, wo ein “schwarzes” und ein “weißes” Treppenhaus zueinanderfinden, einst die sauberen Schichtantretenden von den erschöpften und rabenschwarzen Erledigten aus der Zeche trennend. Hier sitzt ein stets aufgeräumter Woidich vor seinem Bildschirm und schiebt schwarze und weisse Ebenen in der Bildbearbeitungssoftware übereinander, und zaubert.
WALL OF TIME ist hingefahren und besuchte den alten Freund und aufstrebenden Photographen, der an solch geschichtsträchtigem Ort seine wortlosen und angenehm un-allegorischen Lichtgeschichten montiert.
Das Ergebnis lesen geneigte Besucher hier am Freitag, den 16. Mai.