«Gott, wie unangenehm», seufzte Leni. Sie schob sich eine Dattel in den Mund. Sie war erschöpft vom Tauchgang, und jetzt das. Dragan trat wieder ins Zimmer. «Sie verstehen es nicht, aber es macht nichts.»
Leni schwieg. Sie war sich nicht sicher, ob es schlau gewesen war, sich den Namen eines ausgerechnet in Sarajevo verstorbenen Kollegen zu leihen. «Wann kommen sie Dich holen?» «Ich habe ihnen gesagt, ich werde vors Haus treten, wenn ich es für richtig halte.»
Wie unangenehm, dachte Leni unentwegt. Sie hatte Dragan versprochen, Mladen die Steine zu geben; er würde sie bestimmt noch heute abholen kommen. «Er ist ein guter Junge, er versteht uns.»
Dragan starrte auf das kleine Tischchen. Dann drehte er, nur scheinbar nachdenklich, das kleine Benn-Portrait zur Wand. «Es ist alles falsch; so falsch, dass ich es ihnen weder in meiner noch in ihrer Sprache werde erklären können.»
Leni sah auf einmal nur noch den Fleck, eingetrocknet, an seinem Hemd, ein besseres hätte er wählen sollen. «Was meinst Du, falsch? Wir haben doch immer Recht gehabt, Dragan, immer Recht. Glaubt Du nicht mehr daran?» «Ach, Leni.»
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