Eine Feier des Irrealen. Wenn man das, was wir irreal nennen, durchdekliniert, und versucht zu verstehen, was alles erfüllt sein muss, damit Menschen in Übereinkunft etwas als irreal anerkennen, dann landet man sehr schnell bei MICHAEL JACKSON.
Die sehr begabte Margo Jefferson hat einen wunderbaren Essay (dt. Versuch) geschrieben mit dem ebenso naheliegenden wie bezaubernden Titel Über Michael Jackson. Jefferson beherrscht alle Taschenspielertricks der Essayistin, die sie sich entweder charmant bei Susan Sontag abgeschaut hat, oder mithilfe dieser sie Sontag ein kleines Denkmal zimmern möchte; jedenfalls greift sie weit ins 19. Jahrhundert zurück, ins Vaudeville und in die Panoptika jener Zeit, sie kreist um den nicht benennbaren Kern des Michael Jackson, und ihr Text hat so viel Zauber, Mitgefühl und Substanz, dass er die Übersetzung ins Deutsche mühelos überlebt.
Jefferson ist sich mit jedem Wort bewusst, wie viel über Michael Jackson, schon geschrieben worden ist; so viel, dass ich hier weder Berufsbezeichnungen, Adjektive noch sonstwelche Attribute seinem Namen beigeben kann. Und doch gelingt es Jefferson, den Zauber, das unendlich Fremde, das gleichzeitig zu jedem Zeitpunkt so unfasslich far-out ist, also—excusé-moi:—das Hyperreale des Michael Jackson, dieser Art «Koloss des Camp» (Jefferson—die sich merkwürdigerweise ihre Initialen mit Michael Jackson teilt; vielleicht ist das Buch doch von ihm selbst—über Freddie Mercury) zum Leben zu erwecken für uns.
Lesen Sie dieses Buch, und geben Sie es nicht mehr her.
Apologies to our readers who prefer our English posts.
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