“Wie manchmal, in einem Moment, und nur für diesen Moment, alles gut ist. Das vergisst man viel zu schnell. Dass manchmal, nur manchmal und sehr kurz, wirklich alles gut und richtig ist.
Über diese Momente lebt man immer so hinweg, um sich wieder den Erfordernissen der Wirklichkeit oder auch dem Selbstmitleid und der kulturpessimistischen Rage hinzugeben. Im Anfluten solcher Momente beschleunigt sich das Denken zu einem kleinen, aber rasenden Fluss, wie als wüsste das Hirn schon, dass es jetzt durch dieses Nadelöhr, diese enge Stirn durch müsste, um dann gleich dahinter—oder gleich danach— zum völligen Erliegen zu kommen, sehr kurzzeitig.
Dieser Stillstand des Denkens, die völlige Abwesenheit des Sorgens, Mangelns und Wollens ist sehr schön. Sie ereilte den Schreiber dieser Zeilen heute morgen, nach kurzer Rast nach umso längerer, rasender Abfahrt entlang der hübsch bepflanzten Weinberge. Einfaches in der Küche stehen, baren Fusses, achtlos gekleidet, ein Märchen über Bowie und Berlin und die vergangene Zeit gerade aus der Hand gelegt, den Siebträger der Kaffeemaschine soeben am herausdrehen.
Noch bevor der Siebträger auf dem Tisch zu liegen kam, war schon alles vorbei, das Denken suchte sich wieder seinen Platz und ich die Kaffeebohnen, und die Worte, mit denen ich dies schreibe, zeigten sich. Aber—wie doch manchmal, in einem Moment, und nur für diesen Moment, alles gut ist!”
Apologies to our readers who prefer our English posts.
Ein Dank für diese schönen Zeilen und ein einfacher kleiner Gruß aus einem verregneten, kühlen Mittag in Köln.
ReplyDeleteEin Artikel, der sehr anregt mit den kurzen Momenten sorglosen Glücks sorgsamer umzugehen, sie sorgfältiger auch erkennen und anerkennen zu können.
Alles Liebe, Jörg