Alles, was ich vor bald einem Jahr über das Ende der Syntax schrieb, über das Versagen unserer Sprache, oder besser gesagt über unseren freiwilligen Verzicht auf sprachliche Kohäsion und Komplexitäten: All das, so ist mir klar geworden, findet sich in der mittlerweile völlig etablierten Formulierung «Liebes-Aus». Sie penetriert den öffentlichen Raum des Boulevards und der Video-Texte, und endlich unser Bewusstsein, das ja nur Sprache ist.
Es ist so schrecklich; man will zurück zu den Keilschreibern, man will ein Nacktmull sein, man will wortlos durch die Nacht des gefrorenen Bodens graben, immer tiefer, immer trauriger, wenn man so etwas zu gleichen Teilen verachtenswert Albernes, Falsches, sehenden Auges Herätisches, Blut– und Hirnleeres und wirklich ästhetisch Entsetzliches lesen muss. “Liebes-Aus».
Apologies to our readers who prefer our English posts.
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