Tuesday, September 08, 2009

When Love breaks down

1. Gestern abend saß der englische Popsänger Robbie Williams auf seinem Bett und weinte ein wenig. Seine neue Single, so nennt man das immer noch, gefiel ihm eigentlich sehr gut. Der alte Trevor Horn hatte sich seiner angenommen, und eigentlich hätte alles so gut werden können. Doch als Robbie nach Hause kam von einem anstrengen Popsängertag, da hatte er in der Post das neue, eigentlich schon sehr alte Album einer längst vergessenen geglaubten Band namens Prefab Sprout gefunden. Er war erschüttert. Erst weinte Robbie ein wenig, weil er gerne weinte zu guter Popmusik. Doch dann fror es ihn: Wieso Paddy McAloon, dieser alte bärtige Mann mit vergehendem Gehör und brechendem Auge? Er war wirklich so alt, wie Robbie sich stets fühlte. Und dieser Paddy McAloon zog also einfach aus seinem legendären Giftschrank ein paar alte Tapes aus den frühen 1990er Jahren und sandte sie an seine Plattenfirma, auf dass diese endlich Ruhe gäbe.

Robbie weinte. Hätte er doch nur einen, einen einzigen dieser Refrains. Eine einzige dieser luftigen Melodielinien, auf seiner eigenen neuen Platte! Sie hatten Robbie überredet in Lederjacke zurückzukehren, mit einem dicken Lächeln und ebensodicken Wollpullovern unter der Belstaff Trackmaster, und den STEVE MC QUEEN zu machen. Und was tat Paddy McAloon, was taten Prefab Sprout; jene, die bereits 1985 – da war Robbie etwa 11 gewesen – ein Album gleichen berühmten Namens veröffentlicht hatten? Robbie weinte noch ein bisschen. Nur einen dieser Songs!

2. Gestern abend ging der englische Produzent Stuart Price durch ein kleine Straße in Hackney. Niemand erkannte ihn, obgleich dieser Stuart Price nicht ganz zu unrecht als derzeitiger Deluxe-Schamane der Popmusik gefeiert wurde: In seinen alechmistischen Händen ward alles zu Gold geronnen in den letzten Jahren, eine müde trainierte Madonna ebenso wie tanzende Fahrzeuge für Citroën, der stark bekiffte George Michael oder die etwas sehr selbstverliebt levitierenden Killers. Doch das war zuviel. Price betrat den kleinen Afroshop und polterte sofort ins Hinterzimmer. Der chinesische Weihsager Dr. Wu hatte ihm, dem damals noch sehr adoleszenten Price, vor einigen Jahren für sagenhafte 74 englische Pfund das Mojo von Paddy McAloon verkauft:

Alun over; no fresh songs; will be deaf soon; now you master.

Seitdem hatte Price sich unbesiegbar gefühlt und hatte seine immer wohl brillianten, aber doch verräterisch saftlosen Keyboard-Teppiche für ein vielfaches dieser kleinen Invesitition an die genannten Titanen verhökern können. Von Paddy McAloon und Prefab Sprout hatte niemand mehr gesprochen, für viele Jahre, und Price wähnte sich sicher. Doch der chinesische Medizinmann hatte ihn wohl übers Ohr gehauen.

3. Bitte, kaufen Sie alle Platten von Prefab Sprout und geben Sie sie nicht mehr her.



Apologies to our readers who prefer our English posts.

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