Ich suche noch jenen weisen Mann, jene weise Frau, die mir in Worten verständlich machen können, was dort oben passiert, was überall—wo ist oben?—passiert, wenn wir in großen, riesenhaften Gefährten durch den Atlantikhimmel reisen.
Wo war ich heute nacht, war es denn eine Nacht, war es ein Traum oder Rausch? Auf welches rätselhafte Konto habe ich soeben sieben Stunden eingezahlt? Ich verstehe es alles nicht. Ich ahne die Dämonen um uns nur, die das Blech schütteln, es anstupsen mit dem Zeh. Aber man sieht sie nicht. Welches Wegepfand fordern sie pro passierendem Fluggerät? Der Pilot mag es wissen, wie er alles durchwacht und durchlebt: Als wäre es hilfreich, ein Fenster, viele Maßzahlen und Geräte zur Verfügung zu haben. Oder die Damen, eher Matronen, alle 2 Meter 35 groß, Kleidergröße 56, in nachtblauen Uniformen, blond, hanseatisch, streng, die nach allem schauen. Arbeitend, alltäglich lässt sich das Rätsel Transatlantikflug vielleicht erschließen; vielleicht. Eher aber auch: nicht. Sie hören vermutlich nur auf, darüber nachzusinnieren.
Als wir die Wolken über München von oben her durchbrechen und als schließlich das zeit– und geschwindigkeitslose Taumeln in fühlbaren Speed auf der Landebahn sich verwandelt, da schaut mich der alte amerikanische Grieche Sam neben mir an, er strahlt fast, und ich sehe in seinen Augen irgendeine unaussprechbare Übereinkunft, dass wir gerade wieder einmal das Rätsel durchquert haben.
Vielleicht ist er jener, den ich meine? Er gibt es nicht zu, doch wie um mir eine Freude zu machen, und in Ermangelung von besseren Worten, formt er seine beiden Hände im Schoß zu Schaufeln, und spricht zu mir nur dieses eine Wort: „Fatherland“.
Apologies to our readers who prefer our English posts.
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