Ich sitze in einem ganz besonderen Hotel in Nijmegen, Holland, und verstehe kein Wort, wenn die Menschen sprechen. Das ist ein bemerkenswertes Gefühl, das auch das Fremdsein besser approximiert als das Leben im englischsprachigen Ausland, wo nur ein bisschen Akzent im Weg ist üblicherweise.
Dieses Hotel hier ist besonders, weil seine industriell anmutende 1970erhaftigkeit sofort die wärmsten und besten Erinnerungen in mir wachruft—es ist eben doch dies das Jahrzehnt, in dem ich geboren wurde und nach dessen Mitte, also in dessen Blütezeit (nachdem es also seine ästhetische Definition gefunden hatte), ich aufwuchs.
Die dunkelbraunen Holztüren, die Teppiche, die Fassade, die Type der Leuchtschrift. Alles erinnert sofort sehr stark an unseren Stadtteil Schelmenholz, der selbst—in quasi allen seinen bestimmenden visuellen Elementen—eine einzige Hervorbringung der 1970er Jahre ist. Es wird sich zeigen, ob der Rest von Holland und Nijmegen diesen Eindruck bestätigen wird. Sollte Holland für die 1970er Jahre sein, was die Schweiz für die 1960er geworden zu sein scheint: Ein Hort, ein Schrein, ein letztes Resort?