Mitten im Sommer erreicht uns ein reichlich bizarrer Text. Wenn auch Sie, werte Leser, diese Multiplikationen mit dem Gegensatz, dieses Nullsummenspiel, schätzen wie wir es tun, dann könnte diese ganz offensichtlich im tiefsten Winter aller Herzen entstandene (so genannte) Versuchsanordnung Ihnen ein wenig fröstelnde Freude bereiten—wie ein zu kalter Drink vielleicht, der einem, auf den viel zu heissen Terracotta-Fliesen am Pool gammelnd, die Speiseröhre verödet. Aber lesen Sie selbst.
“Die Kälte. Die Kälte, und das Feuer, besser: die Explosion. Von einem der auszog, das Frieren zu lehren, um seiner und seiner Umwelt willen. Nur, um dann doch wieder explosive Fässer im Innersten vergessen zu haben, die ihm um die Ohren fliegen.
Es ist ein Schock, wie wenig der Vorsatz als Kulturtechnik hilft, das Pulver in den Fässern trocken und frei von Erschütterungen zu halten. Und ein Teil des Schocks besteht wirklich darin, dass inmitten des selbstauferlegten Verhaltens der Kälte die Impulse solch ein kurioses und ironisches Schauspiel zur Aufführung bringen:
Ein Eiswürfel, Sinnbild der Kälte, soll mit einem großen Hackbeil gespalten werden; der Eiswürfel pulverisiert sich unter Einwirkung dieser Energie natürlich sofort, das Beil zerstört darüber hinaus nicht nur die kristalline Struktur der mühsam herabgekühlten Wassermoleküle, sondern auch die Tischplatte, den Frieden des Zusammenseins, den Selbstwert, die Unbeschwertheit, die Unbefangenheit in Hinblick auf das Selbst und die anderen.
—Tief getaucht, um die tiefen (sic!) Temperaturen fernab der witterungsbedingten Modulationen zu erreichen, und die damit einhergehende Erhöhung des Drucks in Kauf genommen. Dann explodiert, oder implodiert, ich weiß es nicht.
Am Grunde dort, im Grunde also, ist der Mensch allein. Eine traurige Erkenntnis, und damit das einzige, das sich eine kristalline Struktur über diesen Einschnitt hinaus bewahren konnte.”