—unbekannt
Konstanz – Berlin. Rückreise, Heimreise, auch. Bei Offenburg. Blick in die sonnengeflutete Kinzig-Ebene. Wie immer hier militant gutes Wetter, zu gut; der Frost in Konstanz heute morgen, der über allem lag, passte besser.
Stopp in Frankfurt am Main; McDonald’s Schnellrestaurant; Junkie huscht vorbei, dort—muss ja sein im Frankfurter Hauptbahnhof; sodann Schmunzeln bei der Erinnerung an die neulich gelernte schöne Redewendung, oder Geste eher, vom “Frankfurter Applaus”; dann noch der Buchladen, und die Wolken zogen sich wieder zu. Aus der einsetzenden saudummen und selbstgerechten Traurig– und Müdigkeit heraus Abfeuern eines SMS-Haiku an G., in der irrwitzigen Idee, dass durch die Poesie hindurch sie doch die Einzige fast sein könnte, die mich hier, in diesem Modus, verstehen und annehmen kann. Sie konnte nicht, allem Anschein ihrer Antwort nach.
Das passt alles hervorragend zu den erhellenden Gedanken, die ich in Till Hubers Thesis zu 1979 und Hugo von Hofmannsthal las heute, vor Frankfurt noch: das Scheitern der ästhetischen Perspektive; die Unfähigkeit zu einer irgendwie gearteten, anderen Form des Umgangs mit der Welt; und so die Isolation. “Auf seiner Reise empfindet er Ekel vor der Faktizität der Welt und so folgt auf den Versuch der Kontaktaufnahme nur wieder eine Distanzierung” (p. 88), und “eine Kontaktaufnahme zu seinen Mitmenschen kann keine unmittelbare Kontaktaufnahme sein, denn als Ästhet ist er gewohnt, Gefühle durch einen ästhetischen Code zu sublimieren” (p. 82).
Rückreise, Heimreise auch, als wäre nichts passiert—dabei haben sich Riesen im Schlaf gewälzt, wurden Städte verpflanzt und Friedhöfe umgebettet.
Apologies to our readers who prefer our English posts.
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