Monday, April 13, 2009

Pessimistisches Fragment, das keines mehr sein will

“Diesem Absurd-Werden alles unseres Unternehmens und nicht irgendwelchen Besorgnissen über irgendwelche apokalyptischen Katastrophen, die uns bedrohen, ist unser Scheitern zu verdanken.”
—Vilém Flusser

Ich bin durch die Gassen mäandert, in Iterationen von Fünftausend, von Dreißigtausend, und hab nach Dir gesucht und mir. Ich habe die schüchternen Begegnungen gefunden und das tangentiale Vor­bei­sprech­en. Ich habe giftige Herzen gefunden, voller Wut über die Unbekannten anderen und voller Lösungsvorschläge, die keine sein können.

Ich habe am Ufer eines großen und tiefen Sees bizarr an­mut­end­en, weil so un­erwart­eten Trost erahnt. Ich habe sodann auf den Feuer­wegen aus Beton einem verloren geglaubten Mut nachspüren können, und ich bin schließlich in einer Wiege von Wohl und Wollen erwacht, mit dem Leben in beiden Händen. So werde ich also weiter durch die Gassen mäandern, in Iterationen von Fünftausend, von Dreißig­tausend, nur etwas weniger verloren und etwas weniger traurig denn zuvor.

“Wir sind alle Scheiterer”, ruft mir Vilém Flusser zu, “und zwar deshalb, weil wir wissen, dass wir sterben werden. Aber nicht unser eigener Tod ist der Grund unseres Scheiterns, sondern der Tod aller jener, die wir lieben, und mit denen wir in Freundschaft verbunden sind.”


Apologies to our readers who prefer our English posts.

2 comments:

  1. So kann das Anerkennen, dass wir Scheiterer sind - man selbst wie die anderen - einen Ausdruck von Zufriedenheit ausmachen? Von Gewissheit, die ebenfalls eine Verbindung darstellt? Von Optimismus, der uns weitermachen lässt(, ein wenig schelmisch gefragt)?

    Nicht gegen das Scheitern; aber gegen die Angst vor dem Alleinesein wohl, wenn ich richtig verstehe.

    Wenn klar ist, dass wir es im Grunde fürchten aber wir um es wissen, dann mag es uns vielleicht leichter fallen damit zu leben, ihm entgegen zu sehen, die Stirn zu bieten und die Zeit, die uns ist, zufriedener zu nehmen und zusammen zu sein mit denen, die uns in Liebe und Freundschaft verbunden sind.

    Liebe und Freundschaft sind es, die uns gegen den Pessimismus feien, den wir hätten, wenn wir nur wüssten, dass wir scheitern, sterben und sterben sehen.

    Das Sterben lässt keinen Handlungsspielraum. Es geschieht. Aber wir können lieben. Das betrifft unsere Möglichkeiten in der Zeit des Lebens.

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  2. Ich bin keine Poetin
    Stehe im Nichts
    Schreibe aus Verwirrung
    Angewiesen auf Gefühle braucht man Glück
    Rauschhaftes Heimweh, wenn ich dich sehe
    Ein Kompliment und weg bin ich
    Die Wirklichkeit beginnt zu fliessen, alles fliegt mir zu
    Grenzenlose Sehnsucht
    Grenzenlose Vernunft
    Der Anfang eines Traums
    In Gedanken versunken bist du
    Verletzlich wie ein Kind
    Ein betrunkener Engel
    Wunderschön zurückhaltend
    Ein stiller Rebell mit Stil
    Musik ist dein Leben
    Bacchus ist dein Gott
    Keine philarguria
    "Mist ist Gold und Gold ist Mist
    Wer eine Seele hat, braucht keinen Mist"
    Deine traurugen Rehaugen möchte ich unentwegt küssen
    Schweigend und bewegungslos sitze ich da
    Das Herz schreit
    Schweigend und bewegungslos sitze ich da
    Grenzenlose Vernunft
    Grenzenlose Angst
    Das Nichts
    Unfassbar bist du, den ich liebe

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