“Hey Freund, bist Du beim Raum-Theater-Workshop? Ich bin jedenfalls wieder zurück im geheimen Deutschland. Habe in Italien die Dämonen gesucht, oder sie mich, vor allem aber fern der Fernsprecher und -texter und abseits des reißenden Datenstroms Früchte geklaubt, eingemaischt, Weinberge geschaut, Espresso getrunken.
Nun, nach einem völlig in Einsiedelei verlebten Wochenende mit Krustenbraten, Kartoffelsalat, Kempowski, bin ich zurück in der knarzenden, verknoecherten Maschinerie Szienz. Nur schwerlich also drehen sich die Wellen, Räder und Riemen, das Schmierfett, das mir besser aus der Hirnrinde sickern sollte langsam, ist noch fest.
Gestern und heute Morgen klang mantrisch das “Here we go again, all the way from the stars” des nicht unbegabten Klaus Meine aus Hannover durch meine Fluren. Auch muss ich als Darreichungsform stets die schneidenden knapp 100 dB SPL wählen, die Du damals in den frühen Morgenstunden des 25. September 2005 in meinem damaligen Heim wähltest, als Du mir — wie meist: weiser und voraussichtiger, als Dir selbst klar sein konnte — in einer Art Zeitkurzschluss dieses, mein Lied aus dem Jahre 1985,–86 zurück ins Bewusstsein schossest, von wo aus es seinen Gewebs- und Er-Innerungs-Fraß antrat, um nun am Ende des Jahres 2007 zu Hellem, und doch viszeralen Leuchten aus mir aufzusteigen. I am still loving you. Das Wort mit D.
Das Miles Davis Symposium muss wohl ausfallen oder verschoben werden, für den Mittwoch, 07. Dezember wurde mir heute sofort — wie um mich heimzuholen aus den geheimen Traumreichen der Müllers, Meines, Georges, Kempowskis — die Bürde des (zumindest aus heutiger Sicht noch) prestigeträchtigen, nicht irrelevanten Stipendiatenkollegs aufgetragen.
Bald komme ich nach Berlin, es muss sein. Gerade ist kein Geld mehr da (außer vom Sixt Wochenende wäre doch was übrig?), aber spätestens am 27.10. werde ich mich einfinden für Sharon Jones, dem umtriebigen K. zu Ehren (sein Soulsender.de ist nicht unerfreulich, wie ich finde). Dein J.”
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